(t&t)
Gestern las ich in der Zeitung: Wieder mal ist in der U-Bahn ein Mann verprügelt worden. Diesmal war es kein Rentner, sondern ein junger Kerl, der irgendwie den Zorn einer Schlägerbande auf sich zog. Die Gemeinsamkeit mit dem Fall, der kürzlich durch die Medien ging: auch hier stürmte der Schlägertrupp mit dem Ruf ›Scheiß Deutscher‹ auf das Opfer los.
Spät abends sitzt dann ein Ulrich Kienzle bei Maybrit Illner und zetert gegen die Aufnahme der Deutschen Sprache ins Grundgesetz. Er, offensichtlich inzwischen ein pensionierter Journalist, der meint, sich nicht mehr benehmen zu müssen, wettert und krakeelt gegen den neben ihm sitzenden CDU-Mann Bosbach, der doch nur eine Selbstverständlichkeit will: Ins Grundgesetz reinschreiben, dass in Deutschland auch Deutsch gesprochen wird. So wie es entsprechend in Dutzenden anderen Ländern auch gemacht wird.

Beide Fälle hängen für mich irgendwie zusammen: Solange es Leute wie Kienzle gibt, denen jedes deutsche Symbol und jede deutsche Identität ein Greuel ist, braucht man sich nicht zu wundern, wenn junge Schlägertypen, woher sie auch immer kommen mögen, das Deutsche schlechthin als Schimpfwort und Angriffsgrund benutzen. Die können sich dann zurecht denken: »Die Deutschen achten sich doch selbst nicht, warum sollen wir sie achten?«

Kienzle also indiskutabel. Verschwurbelt und fadenscheinig aber auch die Gegenargumente des Grünen-Politikers Tarek al-Wazir. Man fragt sich wirklich, warum diese Leute sich alle so verkrampft gegen eine Selbstverständlichkeit wehren.

Wunderten sich als offensichtlich einzig klar Denkende in der Runde auch Ober-Journalist und Sprachwächter Wolf Schneider (gab die schöne Fehlübersetzung von ›Stimulate your senses‹ als ›Stimuliere deine Sense‹ als Beispiel für Englisch, das sowieso keiner versteht) und ausgerechnet die neben ihm sitzende Sprachwissenschaftlerin Verona Pooth. Kienzle aber wäre besser zu Hause geblieben.

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z.B.: Die Eilige Schrift Zwölf unangenehme Thesen zur Katholischen Kirche im Jahre 2012. – Die Katholische Kirche befindet sich auf einem Parforceritt zurück ins Mittelalter … und viele spielen eine beklagenswerte Rolle, wenn es um die Volksverdummung im Interesse der Kirche geht. Kritische Stimmen sind kaum zu hören, man ist viel lieber happy im Papst-Wahn.

z.B.: Die Wissenschaft des Reichwerdens.

Im Jahr 2006 schoss ein Buch fulminant in den Bestsellerlisten nach oben: »The Secret«, das Geheimnis, von Rhonda Byrne, einer australischen Autorin und TV-Produzentin. Als eine ihrer maßgeblichen Quellen nannte Byrne in einem Interview Wallace Delois Wattles mit seiner »Wissenschaft des Reichwerdens«. Dieses Buch ist bis heute der am klarsten formulierte Ratgeber dafür, wie man Erfolg im Leben hat.

z.B.: Sun Tsu: Die Kunst des Krieges

Psychologische Führung aller Beteiligten, Flexibilität und Taktik gegenüber dem Gegner, äusserste Disziplin in den eigenen Reihen – das sind Prinzipien, die heute wie damals in allen großen Organisationen, ja sogar im persönlichen Leben und in der Mann-Frau-Beziehung von entscheidender Bedeutung sind.