(armin fischer/t&t)
Keine Talkshow im TV vergeht, ohne dass ein paar Promis ihre neuen Bücher in die Kamera halten. Wer kein Buch schreibt, so scheint es, ist nur noch ein halber Mensch. Und die eben zuende gegangene Leipziger Buchmesse bestätigte es: das Buch ist stärker im Trend denn je. Schreiben muss aber nicht privilegierten Medienleuten vorbehalten sein. Dank der Book-on-demand-Dienste, die es heute gibt, ist es auch für Normalmenschen viel einfacher als früher, ihr eigenes Werk auf den Markt zu bringen. Davor aber steht harte Arbeit, denn ein Geistesblitz ist noch lange kein fertiges Manuskript.

Die Essenz des Schreibens ist das Schreiben, nicht das Grübeln, nicht das Planen. Darum hier Zehn Tipps für gutes Schreiben von meiner Autoren-Kollegin Natascha Becker aus ihrem neuen Ratgeber: ›Der Weg zum Bestseller‹, für Promis wie Normalos gleichermaßen geeignet:

1. In den Text hineinziehen:

Finden Sie einen Anfang, der Ihren Text aus der Masse heraushebt. Er soll Ihren Leser in die Geschichte hineinziehen und ihn fesseln bis zum Schluss. Das gilt auch für den Beginn eines jeden neuen Kapitels. Setzen Sie sich aber nicht unter Druck, weil Sie unbedingt mit dem druckreifen ersten Satz beginnen wollen. Oft wird Ihnen beim Schreiben selbst erst klar, wie er lauten muss.

2. Einfache Sätze formulieren:

Natascha Becker

Schreiben Sie Hauptsätze, die Ihre Leser nachvollziehen können, ohne sie noch einmal lesen zu müssen.
Komplizierte Konstruktionen nehmen dagegen bald die Freude am Lesen und wirken ermüdend. Das erfordert natürlich, dass Sie erst einmal Ihre eigenen Gedanken formulieren müssen, bevor Sie mit dem Schreiben beginnen. Vermeiden Sie Euphemismen, Schachtelsätze und Klischees. Verwenden Sie lieber schlichte und klare Wörter. Steigerungen, Übertreibungen und Übersteigerungen werden leicht zu leeren Phrasen, die der Leser leicht durchschaut.

3. Füllwörter vermeiden:

Achten Sie auf Wortwiederholungen und unnütze Füllwörter wie ›auch‹, ›obwohl‹ und ›vielleicht‹. Nur wenn sie notwendig sind, sollten Sie diese Wörter verwenden, meist sind sie entbehrlich und halten den Leser nur auf. Formulieren Sie besser ganz konkret: So wecken Sie am ehesten die Aufmerksamkeit Ihres Lesers.

4. Adjektive gut dosieren:

Adjektive sind das Salz in der Suppe – sind es zu viele, schmeckt sie nicht mehr. Auf die richtige Dosierung kommt es an, und manchmal ist auch hier weniger mehr.

5. Lebendig schreiben:

Überlegen Sie bei jedem Substantiv, ob ein Verb besser klingt. Verben bewegen, Substantive liegen wie Steine im Bauch und erinnern eher an Beamtensprache. Ersetzen Sie Hilfswerben durch ausdrucksstarke Verben und meiden Sie den Infinitiv. Schreiben Sie im Aktiv statt im Passiv.

6. Verständlich bleiben:

Gebrauchen Sie so wenige Fremdwörter wie möglich. Wenn ein Text durch Fremdwörter nicht bereichert wird, gibt es keinen vernünftigen Grund, sie zu benutzen.

7. Schaffen Sie Abwechslung:

Jeder Satz muss seine Bedeutung für den Text haben, zum Weiterlesen anregen und darf nicht langweilen. Schreiben Sie Sätze mit zehn bis zwanzig Wörtern, wechseln Sie zwischen kurzen und längeren Sätzen. Auch Absätze und Kapitel sollten unterschiedlich lang sein.

8. Anschaulich beschreiben:

Metaphern machen einen Text anschaulich und lebendig. Damit können Sie abstrakte Dinge, aber auch Gefühle, besser veranschaulichen. Klischees hingegen bewirken eher das Gegenteil.

9. Neugierig machen:

Beenden Sie jeden Absatz, jedes Kapitel so, dass der Leser neugierig auf das gemacht wird, was ihn noch erwartet.

10. Das Geschriebene sacken lassen:

Nicht immer findet man auf Anhieb die passende Formulierung, und manches wirkt doch nicht mehr so gelungen, wenn man es sich einen Tag später noch einmal durchliest. Nehmen Sie sich ruhig Zeit, Ihren Text immer wieder durchzulesen, aber lassen Sie etwas Abstand dazwischen.

(Ungekürzte Wiedergabe der Tipps nur nach Absprache mit der Autorin und Verlag. Oder: Verlinken Sie einfach auf diese Seite hier.)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

z.B.: Die Eilige Schrift Zwölf unangenehme Thesen zur Katholischen Kirche im Jahre 2012. – Die Katholische Kirche befindet sich auf einem Parforceritt zurück ins Mittelalter … und viele spielen eine beklagenswerte Rolle, wenn es um die Volksverdummung im Interesse der Kirche geht. Kritische Stimmen sind kaum zu hören, man ist viel lieber happy im Papst-Wahn.

z.B.: Die Wissenschaft des Reichwerdens.

Im Jahr 2006 schoss ein Buch fulminant in den Bestsellerlisten nach oben: »The Secret«, das Geheimnis, von Rhonda Byrne, einer australischen Autorin und TV-Produzentin. Als eine ihrer maßgeblichen Quellen nannte Byrne in einem Interview Wallace Delois Wattles mit seiner »Wissenschaft des Reichwerdens«. Dieses Buch ist bis heute der am klarsten formulierte Ratgeber dafür, wie man Erfolg im Leben hat.

z.B.: Sun Tsu: Die Kunst des Krieges

Psychologische Führung aller Beteiligten, Flexibilität und Taktik gegenüber dem Gegner, äusserste Disziplin in den eigenen Reihen – das sind Prinzipien, die heute wie damals in allen großen Organisationen, ja sogar im persönlichen Leben und in der Mann-Frau-Beziehung von entscheidender Bedeutung sind.