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Irrtum Nummer 1: Wahre Liebe hält ewig

Ein verbreiteter Irrglaube: Wenn es nicht gehalten hat, dann war es keine wahre, keine echte Liebe. Doch, das war es. Sonst hättet ihr es wahrscheinlich gar nicht bis ins Bett und in die gemeinsame Wohnung geschafft, oder jedenfalls nicht mehr als einmal. Es gibt keine größere oder kleinere Liebe – es gibt nur die Liebe. Und wenn sie uns packt, dann ist es für den Moment der richtige Partner. Wie lange dieser Moment andauert, steht auf einem ganz anderen Blatt.

In einer kurzen, innigen Liebesbeziehung, die vielleicht nur zwei Tage dauert, kann sich alles entfalten, was zur Liebe gehört: Verlangen, Lust, Leidenschaft, Sehnsucht, Erfüllung, tiefes Glück und Vertrauen. Und danach ist es vielleicht vorbei. Entscheidend ist, der Liebe in der kurzen Zeit, die sie hat, alle Chancen zu geben. Starre  also nicht auf die Liebe als Zielvorstellung, und nimm niemandem das Versprechen ab, dich für immer zu lieben. Sondern lebe die Liebe im Jetzt.

Irrtum Nummer 2: Nur die Liebe auf den ersten Blick ist die ›echte‹.

Der vielleicht populärste romantische Irrtum. Es ist ja auch eine schöne Vorstellung: Zwei Menschen treffen sich, sehen sich in die Augen – und zack!, sie sind ab sofort quasi verschmolzen, verheiratet oder sonst was. Und tatsächlich, diese Fälle gibt es wirklich, sonst würden sie nicht so gern in der Literatur und in Schnulzenfilmen zitiert. Der Normalfall sieht jedoch ein wenig anders aus: langsames Beschnuppern, ein wenig Flirten, den anderen austesten, sich körperlich annähern, probeweise den Geruch des anderen inhalieren undsoweiter. Liebe ist ein Gefühlscocktail, der in der Zubereitung ein wenig Zeit braucht. Darum ist der Ausdruck ›Liebe auf den ersten Blick‹ auch etwas irreführend.

Irrtum Nummer 3: Wer liebt, versteht sich blind

Nein, denn wir sind alle keine Hellseher. Wir müssen unserem Partner ziemlich genau mitteilen, was wir möchten, was wir von einer Beziehung erwarten, wie wir uns die gemeinsame Zeit vorstellen. Gerade angesichts der Tatsache, dass Frauen und Männer sich oft auf recht unterschiedlichen ›Gefühlsebenen‹ befinden. Eine Reaktion, die für uns selbstverständlich ist, und die wir bei unserem Partner stillschweigend voraussetzen, kann bei ihm/ ihr deshalb völlig anders ausfallen. Allzugern projizieren wir unsere eigenen Erwartungen und unser eigenes Verhalten in unseren Partner hinein. Und liegen damit völlig daneben. Das Prinzip der ›stillschweigenden Erwartung‹ ist deshalb kein geeignetes für eine funktionierende Beziehung. Das betrifft jede Alltagskleinigkeit, aber auch und gerade das Thema Sex.

Irrtum Nummer 4: Wer liebt, lebt immer in Harmonie

Das kann nicht sein. Wer immer in Harmonie mit seinem Partner lebt, liegt entweder im Koma oder hat mit dem Thema Liebe. Leidenschaft und Sex schon abgeschlossen. Erst ein geschärftes Profil von Mann und Frau in  einer Beziehung führt zu der Spannung, die das System Mann-Frau konstruktiv macht. Und dazu gehören eben unterschiedliche Meinungen und eine jeweils eigene Position zu den Dingen des Lebens. Wichtig ist nur, dass man in den großen Wertvorstellungen und Lebenszielen übereinstimmt. Dann kann man Streits zu Einzelthemen sogar mit Genuss zelebrieren – weil man keine Sorge hat, dass die Beziehung daran zerbricht. Aber auch wenn es einmal richtig krachen sollte: Bitte nie beleidigend werden, aber immer respektvoll miteinander umgehen. Es geht gar nicht darum, dass man nie streitet, sondern wie man mit diesen Konflikten umgeht.

Irrtum Nummer 5: Liebe überwindet alles … und wenn die Beziehung nicht funktioniert, dann mangelt es an Liebe.

Liebe ist – sehen wir der Sache ins Auge – kein Garant für eine erfolgreiche Beziehung. Liebe kann eine gute Ausgangsbasis sein, um eine dauerhafte Partnerschaft zu schmieden. Aber nicht notwendigerweise. Auch Menschen, die nicht zusammenpassen, die nicht auf einer Wellenlänge liegen, die sich zu sehr voneinander unterscheiden, um auf Dauer ein Paar zu werden, können sich lieben. Und immer, wenn die Gegensätze trotz Liebe zu groß sind, wird es schwierig: Man kämpft um die Liebe, man möchte den anderen behalten, man versucht, sich zu ändern und alles recht zu machen. Man liebt und leidet. Es muss doch klappen! Es ist doch Liebe! Die Wahrheit ist: Es ist Liebe, aber manchmal klappt es trotzdem nicht.

Bücher:
Frauen – Eine Bedienungsanleitung
Sex nach sechs Stunden

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z.B.: Die Eilige Schrift Zwölf unangenehme Thesen zur Katholischen Kirche im Jahre 2012. – Die Katholische Kirche befindet sich auf einem Parforceritt zurück ins Mittelalter … und viele spielen eine beklagenswerte Rolle, wenn es um die Volksverdummung im Interesse der Kirche geht. Kritische Stimmen sind kaum zu hören, man ist viel lieber happy im Papst-Wahn.

z.B.: Die Wissenschaft des Reichwerdens.

Im Jahr 2006 schoss ein Buch fulminant in den Bestsellerlisten nach oben: »The Secret«, das Geheimnis, von Rhonda Byrne, einer australischen Autorin und TV-Produzentin. Als eine ihrer maßgeblichen Quellen nannte Byrne in einem Interview Wallace Delois Wattles mit seiner »Wissenschaft des Reichwerdens«. Dieses Buch ist bis heute der am klarsten formulierte Ratgeber dafür, wie man Erfolg im Leben hat.

z.B.: Sun Tsu: Die Kunst des Krieges

Psychologische Führung aller Beteiligten, Flexibilität und Taktik gegenüber dem Gegner, äusserste Disziplin in den eigenen Reihen – das sind Prinzipien, die heute wie damals in allen großen Organisationen, ja sogar im persönlichen Leben und in der Mann-Frau-Beziehung von entscheidender Bedeutung sind.