(fi) In Zeiten von Firmenschwund und Massenarbeitslosigkeit werden Sie zum Chef gerufen, um über Ihre berufliche Perspektive zu sprechen. Es geht um die Verlängerung Ihres Arbeitsvertrages, die demnächst ansteht. Nach ein wenig Wortgeplänkel offerieren Sie Ihrem Chef großzügig: Ist ok, ich unterschreibe den Vertrag, allerdings gegen eine kleine Gebühr: ein Signing Fee in Höhe eines läppischen Jahresgehalts.

Haha. Witzig, oder? Was für normale Arbeitnehmer nur ein schräger Traum ist, war für Herrn Bierhoff und Herrn Löw selbstverständliche Realität. In bester Banker-Manier zogen sie vor den DFB, um mehr Geld herauszuleiern. Man kann nur sagen: Gut, dass das nicht unter den Teppich gekehrt wurde und klammheimlich über die Bühne ging, sondern aufflog. Denn eigentlich müsste es doch für jeden Trainer erstmal eine Ehre sein, die deutsche Fussballnationalmannschaft zu coachen. Da sollte man nicht derart zocken.

Viel Sympathie hat Löw verspielt, wenn nicht die ganze. Gestern bei der Pressekonferenz des DFB zeigten sich zwar alle im Büßerhemdchen und reumütig, über das, was vorgefallen ist. Auch versprachen sie sich gegenseitig, sich nichts nachzutragen und die Sache abzuhaken – im Hinblick auf eine vernünftige WM-Vorbereitung. Aber der letzte Blick, den sich Zwanziger und Löw zuwarfen, sprach eine andere Sprache. Da quälen sich zwei jetzt über die nächsten Monate, die eigentlich gar nicht mehr zusammen können und wollen. Mal sehen also, ob diese wacklige Angelegenheit bis zur WM gutgeht, oder ob wir doch mit einem neuen Trainer nach Südafrika fahren.

Bierhoff aber sollte sich um einen Job bei Josef Ackermann bemühen, der letzte Woche das ›brillante‹ Jahres-Bilanzergebnis der Deutschen Bank vorlegte, und von den Medien dabei derart gehätschelt und unkritisch gelobhudelt wurde, das man sich nur wundern konnte. Obwohl er in vorderster Front die Zocker-Mentalität der Banker weiterbetreibt. Immerhin, bei ihm hätte Bierhoff mit seinem ›Signing Fee‹ sicher Glück, denn für den wäre so ein Jahresgehalt doch nur Peanuts.

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z.B.: Die Eilige Schrift Zwölf unangenehme Thesen zur Katholischen Kirche im Jahre 2012. – Die Katholische Kirche befindet sich auf einem Parforceritt zurück ins Mittelalter … und viele spielen eine beklagenswerte Rolle, wenn es um die Volksverdummung im Interesse der Kirche geht. Kritische Stimmen sind kaum zu hören, man ist viel lieber happy im Papst-Wahn.

z.B.: Die Wissenschaft des Reichwerdens.

Im Jahr 2006 schoss ein Buch fulminant in den Bestsellerlisten nach oben: »The Secret«, das Geheimnis, von Rhonda Byrne, einer australischen Autorin und TV-Produzentin. Als eine ihrer maßgeblichen Quellen nannte Byrne in einem Interview Wallace Delois Wattles mit seiner »Wissenschaft des Reichwerdens«. Dieses Buch ist bis heute der am klarsten formulierte Ratgeber dafür, wie man Erfolg im Leben hat.

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Psychologische Führung aller Beteiligten, Flexibilität und Taktik gegenüber dem Gegner, äusserste Disziplin in den eigenen Reihen – das sind Prinzipien, die heute wie damals in allen großen Organisationen, ja sogar im persönlichen Leben und in der Mann-Frau-Beziehung von entscheidender Bedeutung sind.