Auma Obama bei Beckmann – Und Glorias Theorien über Kondome

(ajf)

Der Gast mit dem analytischsten Verstand und der logischsten Ausdrucksweise in Beckmanns Talkrunde (24. 11. 08) war ohne Zweifel Auma Obama, die Halbschwester des designierten US-Präsidenten Barack Obama. – Gloria von Thurn und Taxis hatte zwar wie immer hohen Unterhaltungswert, ihre Ansichten zu Kondom und Katholischer Kirche sind aber – sagen wir – ziemlich krude.

Und ihr ebenfalls anwesender Bruder Alexander Graf von Schönburg steht ihr da nicht viel nach. Beckmann versäumte es, zur richtigen Zeit die richtigen Fragen zu stellen: z. B. stellte er diese Frage nicht: »Nehmen wir ein Beispiel: Ein kleines Bordell irgendwo in einer afrikanischen Großstadt: Ohne Kondom werden die Frauen, die dort arbeiten, sich nach und nach mit HIV infizieren und weitere Menschen anstecken. Ohne Medikamente werden sie sterben. Mit Kondomen können sie die Ansteckung weitgehend verhindern und überleben. Bevorzugen Sie Fall A oder B?«

Gloria und ihr Bruder argumentierten mit »reiner Liebe«, »Sex nur aus Liebe«, mit »höheren Werten« und so weiter. Das ist schön und eine gute Zielvorstellung. Geht aber leider oft an der Realität vorbei. Es gibt Sex eben auch aus anderen Gründen. Und hier lässt die Kirche durch ihr Kondomverbot die Menschen alleine. Beckmann brachte die Thurn und Taxis und ihren Bruder wegen verschwurbelter Fragestellung leider nicht dazu, zu sagen: »Ja, wir wollen all jene krepieren lassen, die nicht im Auftrag Gottes Liebe machen. Das ist der Preis der Religion.« Im Sinne ihrer Argumentation wäre diese Aussage nur konsequent gewesen.