Timothy Leary – Prophet der Tech-Bros?

(gpt/ajf) In den 1960er‑Jahren rief Timothy Leary eine ganze Generation mit dem Satz ›turn on, tune in, drop out‹1 zu einem psychedelischen Aufbruch auf. Ein halbes Jahrhundert später kehren dieselben Moleküle, die damals für Rebellion standen, zurück in den Mainstream – über Universitätslabore, Zulassungsverfahren und Risikokapital. Was einst Gegenkultur war, wird heute von Institutionen umarmt, die früher Psycho‑Drogen bekämpften.

Psychedelika sind ins öffentliche Leben zurückgekehrt – als Werkzeug für Therapie, Kognition und, paradoxerweise, Selbstoptimierung. An der Johns Hopkins University und am Imperial College London haben kontrollierte Studien mit Psilocybin bemerkenswerte Ergebnisse bei therapieresistenter Depression und Traumafolgestörungen gezeigt2. An der Stanford University untersucht man die neuronalen Effekte von LSD‑Mikrodosierungen. Diese Forschung hat nicht nur in der Medizin, sondern auch bei privaten Investoren großes Interesse geweckt. Unternehmen wie Compass Pathways und Atai Life Sciences3 setzen darauf, dass die Zukunft der psychischen Gesundheit in jenen Substanzen liegt, die einst einen kulturellen Alarm auslösten.

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