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Dieser ’schöne‘ (naja…) Titel ziert das Buch einer schwedischen Journalistin, Maria Sveland, die ihren Lesern drastisch und brutal vor Augen führt, dass es mit der Emanzipation doch nicht so weit her ist – und das gerade im Emanzipations-Musterland Schweden. Sina Peschke wiederum, eine engagierte Journalistin der Landeswelle Thüringen, bat mich, das Buch zu lesen und in ihrer Samstagssendung meine Meinung dazu zum Besten zu geben.

**Keine Sorge**, anders als der Titel vermuten lässt, ist das Buch keine Fortschreibung von „Feuchtgebiete“ auf Schwedisch. Mit Sex hat es relativ wenig zu tun. Es ist vielmehr eine ziemlich akribische Beschreibung einer überforderten Mutter im Schweden von heute. Maria Sveland ist eine hervorragende Beobachterin und macht die kleinen Merkwürdigkeiten in der Interaktion von Mann und Frau wo immer sie hinschaut dingfest. Oft auch so, dass man zustimmen und wahlweise schmunzeln oder grummeln kann. Ja. tatsächlich, so ist es oft: Die Frauen strampeln sich ab, spielen dabei für ihre kommunikations-unwilligen Männer noch die Psycho-Krücken und Sozial-Bindemittel, verdienen weniger, werden im Job benachteiligt oder sind Ziele sexistischer Anmache.
So ist es manchmal, klar. Andererseits ist es manchmal auch ganz anders.

!http://www.textundtext.de/bilder/sveland_fischer_peschke.jpg(Armin Fischer, Maria Sveland, Sina Peschke)!
Charmant in die Zange genommen: Armin Fischer mit Maria Sveland (links) und Sina Peschke (rechts). Fotos: Elvine Lund, t&t, Guido Werner

Das Buch krankt daran, so finde ich, dass die Autorin penibel auf der Suche nach „Gerechtigkeit“ ist, und die gibt es in einer Liebesbeziehung nicht. Manchmal ist es für die Frauen ungerecht, manchmal für die Männer – aber total gerecht geht es in einer Liebesbeziehung nie zu, das kann es nicht. Denn die braucht, wenn sie sexuell noch interessant sein soll, eine Mann-Frau-Polarität, Unterschiede also. Wo Unterschiede sind, ist immer auch Ungerechtigkeit.

Wo denn die ‚Vorteile‘ der Frauen sind? Sie sind zum Beispiel seit Urzeiten die Auswählenden, wenn es um die Partnerfindung geht. Männer „bewerben“ sich – Frauen wählen aus. Jedenfalls im Normalfall, und wenn der Mann noch nicht zum „perfekten Verführer“:http://www.sex6h.com geworden ist. Oder sie haben die Fähigkeit, uns subtil zu steuern und zu manipulieren, ohne dass wir es merken. Das ist _part of the game_, und kein Mann würde auf die Idee kommen, deshalb „Ungerechtigkeit“ zu rufen.
Kurz gesagt: Frauen können sich wenigstens aussuchen, mit wem sie unglücklich werden wollen. Männer können sich oft nicht mal das aussuchen ;)

Sprichwort:
Neulich las ich ein chinesisches Sprichwort, und die Chinesen haben ja immer was Passendes: „Frauen müssen sich in der Liebe entscheiden, ob sie glücklich werden oder recht behalten wollen.“ (Chen Chau)

Die Sendung:
Sina Peschke führte professionell durch die Sendung und ließ auch die Übersetzerin von „Bitterfotze“ zu Wort kommen. Amüsant war, dass sie den Buchtitel, kein einziges Mal in ganzer Länge aussprach, sondern ihren Hörern jeweils vorbuchstabierte. Anzunehmen aber, dass das Buch gerade **wegen seines provokanten Titels** auch hierzulande ein Bestseller wird.

Den Mitschnitt des Gesprächs mit Sina können Sie hier hören

Zur Landeswelle Thüringen geht es hier

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z.B.: Die Eilige Schrift Zwölf unangenehme Thesen zur Katholischen Kirche im Jahre 2012. – Die Katholische Kirche befindet sich auf einem Parforceritt zurück ins Mittelalter … und viele spielen eine beklagenswerte Rolle, wenn es um die Volksverdummung im Interesse der Kirche geht. Kritische Stimmen sind kaum zu hören, man ist viel lieber happy im Papst-Wahn.

z.B.: Die Wissenschaft des Reichwerdens.

Im Jahr 2006 schoss ein Buch fulminant in den Bestsellerlisten nach oben: »The Secret«, das Geheimnis, von Rhonda Byrne, einer australischen Autorin und TV-Produzentin. Als eine ihrer maßgeblichen Quellen nannte Byrne in einem Interview Wallace Delois Wattles mit seiner »Wissenschaft des Reichwerdens«. Dieses Buch ist bis heute der am klarsten formulierte Ratgeber dafür, wie man Erfolg im Leben hat.

z.B.: Sun Tsu: Die Kunst des Krieges

Psychologische Führung aller Beteiligten, Flexibilität und Taktik gegenüber dem Gegner, äusserste Disziplin in den eigenen Reihen – das sind Prinzipien, die heute wie damals in allen großen Organisationen, ja sogar im persönlichen Leben und in der Mann-Frau-Beziehung von entscheidender Bedeutung sind.