(ajf) Der Österreicher ›Jack‹ (Johann) Unterweger (1950–1994) ist einer der berüchtigtsten europäischen Serienmörder, nicht so sehr wegen der Anzahl seiner Opfer – zehn Morde1 konnten ihm letztlich nachgewiesen werden – als wegen der besonderen Umstände des Falles.
Nach komplizierter Jugend wurde Unterweger schon in jungen Jahren straffällig und saß kleinere Haftstrafen ab. Im Jahre 1974 ermordete er in Herborn/Hessen auf brutale Art und Weise eine 18‑Jährige, drosch in einem Waldstück mit einer Stahlrute auf sie ein und erdrosselte sie mit ihrem Büstenhalter (während seine Freundin im Auto wartete). Unterweger wird dingfest gemacht und zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Im Gefängnis in Stein/Krems in Niederösterreich beginnt er eine Metamorphose, bildet sich mit Büchern weiter, belegt einen Fernkurs in Erzähltechnik und beginnt schließlich selbst zu schreiben. Er verfasst Gedichte, eine Autobiografie (dieses Buch) und schreibt schließlich sogar als Auftragsarbeit des Österreichischen Rundfunks regelmäßige Gute‑Nacht‑Geschichten für Kinder.