Nach den Atomunfällen in Japan wächst bei vielen Bundesbürgern die Sorge über eine Ausbreitung der Radioaktivität bis nach Mitteleuropa. Beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach erkundigen sich in diesen Tagen zahlreiche Anrufer nach der Überwachung der Radioaktivität in der Luft über Deutschland, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Gemeinsam mit dem Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) verfügt der Wetterdienst über ein flächendeckendes Netz von Messstationen in Deutschland, die die Radioaktivität messen. (siehe interaktive Karte: Überwachung der Radioaktivität in Deutschland)
Nach Angaben des BfS würde ein Transport radioaktiver Partikel von Japan nach Europa freilich mehrere Wochen benötigen. Aufgrund der weiten Entfernung seien aber seriöse meteorologische Prognosen nicht möglich. In der Regel nimmt die Konzentration der radioaktiven Stoffe in der Luft mit wachsender Entfernung, durch den natürlichen Zerfall und Auswaschungen durch Niederschläge ab… [Zitiert nach FAZ.net]
Dreist an Karl-Theodor zu Guttenbergs Verhalten ist nicht, dass er gelogen hat. Wer hätte das nicht schon mal getan. Dreist ist, dass er immer noch lügt. Dass er, wider besseren Wissens vor versammeltem Bundestag die Lüge wiederholt, er hätte »nicht wissentlich« getäuscht, »nicht wissentlich plagiiert«. Das ist angesichts der Ausmaße und Methodik des Plagiats schlechterdings unmöglich. Es ist aber nicht so, dass Karl-Theodor zu Guttenberg sich bei der Abfassung seiner Arbeit keine Mühe gegeben hätte. Im Gegenteil: ein ordentliches Plagiat erfordert gründliche Vorbereitung und eine Menge Arbeit [siehe den amüsanten Essay »Zum erfolgreichen Plagiat in zehn einfachen Schritten«, von Professor Dr. Roland Schimmel, unten].
(fi) Die Lüge in der Politik ist weißgott kein neues Phänomen, im Gegenteil, bis zu einem gewissen Grade scheint sie sogar eine Notwendigkeit für erfolgreiches und durchsetzungsstarkes politisches Handeln zu sein. Die Täuschung des Gegners, so schreibt schon der chinesische Lehrmeister Sun Tsu in seinem zweitausendfünfhundert Jahre alten Handbuch über die ›Kunst des Krieges‹, ist eine entscheidende strategische Fähigkeit, um seinen eigenen Erfolg vorzubereiten. – Und das betrifft letztlich nicht nur den Krieg, sondern jede menschliche Konfrontation. Und auch Politik ist Konfrontation.
Mit Guttenberg unterstützt seine Partei also nicht eine versteckte oder strategische politische Lüge, wie sie in der Politik (s.o) schon mal vorkommt. Sondern eine offensichtliche, die jedermann ins Gesicht springt. Genauso könnten der Verteidigungsminister und seine Partei behaupten, die Erde sei eine Scheibe, und dann verlangen, dass dies ab sofort als bare Münze genommen wird, und die Lehrbücher umgeschrieben werden. So ein Umgang mit der Wahrheit ist nicht nur »abstrus«, er ist schockierend. Man kennt so etwas, so eine blanke und dreiste Volksverdummung und Täuschung bisher eigentlich nur aus Diktaturen oder halbgaren Demokratien, die hierzulande auch gern mal »Bananenrepubliken« genannt werden. In Systemen also, in denen es keine Transparenz, und keine Möglichkeit für den einzelnen Bürger gibt, sich ein Bild zu machen. Dort können sich die Herrschenden so etwas noch leisten.
Wir leben aber in einer anderen Welt, in einer Welt der Medien, des Internets, der Vernetzung und des freien Informationsflusses. Aus diesem Grund wird der Fall Guttenberg hier nicht zu Ende sein. […]
Eine ganz normale Meldung vom heutigen Tag: Rom. Vor der Küste Nigerias ist ein unter italienischer Fahne fahrender Tanker von Piraten überfallen worden. Wie die italienische Küstenwache am Dienstag weiter mitteilte, raubten die Angreifer die Besatzung aus und nahmen dann drei philippinische Crewmitglieder als Geiseln mit an Land. Über das Schicksal der Entführten sei nichts bekannt, hieß es weiter. Drei Italiener, darunter der Kapitän, und 16 weitere Philippiner seien an Bord zurückgelassen worden. (RP-Online, 12. Januar 2010)
Das Jahr 2010 sah nicht nur den Kachelmann Prozess, sondern auch noch einige weitere spektakuläre Gerichtsverfahren. (Hier die Liste der spektakulärsten Prozesse 2010). Am bemerkenswertesten aber: Zum ersten Mal seit Hunderten von Jahren gab es wieder Prozesse gegen Piraten. Einer fand im US Bundesstaat Virginia statt, der andere in Hamburg. Angeklagt waren somalische Seeräuber, die vor der Küste ihres Landes Containerfrachter kapern und ausrauben. Hierzulande war es der erste Piratenprozess seit dem ausgehenden Mittelalter. Zehn somalische Piraten hatten am 5. April 2010, Ostermontag, den deutschen Containerfrachter »MV Taipan« rund 500 Seemeilen vor der Küste ihres Heimatlandes angegriffen und geentert.
Wenige Stunden später eilt die holländische Fregatte »Tromp« zu Hilfe, die einen Notruf aufgefangen hatte. Marinesoldaten befreien nach kurzem Schusswechsel das Schiff und nehmen die zehn Männer gefangen. Als Beweismittel sichern die Holländer fünf AK 47 (Kalaschnikow), zwei Raketenwerfer, große Mengen an Munition und zwei Enterleitern sowie Enterhaken. Reale Piraterie im Jahr 2010. Doch auch Hollywood liegt nicht schlecht im Trend: Der vierten Teil des Film »Fluch der Karibik« kommt im Juni 2011 in die deutschen Kinos. Johnny Depp darin als schusslig-schlauen Käpt´n Jack Sparrow. Und ein »echter Pirat«, der berüchtigte Edward Teach (1680 – 1718), genannt Blackbeard, der für Jack Sparrows Filmrivalen Pate stand. Die Piraterie lebt, in der Realität und im Kino, und ist heute, so scheint es, präsent wie schon lange nicht mehr.
Grund genug, sich das Phänomen ‚Piraterie‘ einmal näher anzuschauen, was ich zusammen mit zwei Kollegen getan habe. Daraus ist dann sogleich ein Buch entstanden: Das wahre Piraten Buch – The Buccaneers of America, mit den wahren Piratengeschichte des Alexandre Olivier Exquemelin, die er um 1670 in der Karibik erlebte, und mit kommentierenden Beiträgen von Caroline Fetscher, James Hamilton Paterson und mir. Wenn auch Sie mehr über das Phänomen Piraterie erfahren wollen, und was es heute noch bedeutet, ein klare Kaufempfehlung von mir, versteht sich!
Jeder redet von eBooks: eBooks auf dem Kindle, eBooks auf dem iPad, eBooks auf dem iPhone. eBooks überall. Da mutet es romantisch an, wenn eine kaum bekannte Funktion der Wikipedia, der Buch-Generator, es ermöglicht, den genau umgekehrten Weg zu gehen: Aus bislang rein digital vorliegenden Daten werden anfassbare, schöne Bücher geschaffen, mit edlem Einband – „handgebunden“ – und in Farbdruck. Das ist das PediaPress-Buch.
Durch eine Kooperation mit Wikipedia und eine clevere Internet-Bedienoberfläche schafft der Mainzer Hersteller PediaPress tatsächlich Erstaunliches: Der oftmals unüberblickbare Datenwust der Wikipedia wird greifbar gemacht durch handliche Bücher, die sich jedermann zu bestimmten Themengebieten selbst zusammenstellen kann. Jeder Wikipedia-Artikel, den man auswählt, fließt ins Buch als „Kapitel“ ein, Bilder werden (auf Wunsch farbig) übernommen, das Layout geschieht vollautomatisch – aber erstaunlich präzise und ansehnlich.
5. Oktober, abends: Die Frankfurter Buchmesse wird wieder einmal mit großem Tamtam eröffnet. Sie wird auch dieses Jahr vor allem demonstrieren: Das Buch ist nicht tot, das Buch ist mächtig, das Buch ist ein unauslöschliches Stück Kultur. Das stimmt alles; ein wenig verschwiegen wird dabei aber, dass ein Großteil der Neuerscheinungen billige Fast-Food-Produktionen sind, schlechtes Papier, Pappeinband, lieblose Aufmachung – denn die Verlage kalkulieren knapp. Und die Entwicklung geht natürlich Richtung eBook, denn dort hat man irgendwann, wenn die Systeme und die Software richtig eingependelt sind, Herstellungskosten von Null.
Als Kontrapunkt darum nun die Vorstellung eines ›echten‹ Buches, das kein virtueller Schnickschnack ist, sondern zuerst einmal ein haptisches Vergnügen bereitet, wenn man es anfasst: Der 2009 im mare-Verlag erschienene ›Atlas der abgelegenen Inseln‹ von Judith Schalansky, den es seit wenigen Tagen nun auch in der englischen und französischen Übersetzung gibt. Dazu weiter unten, ein Interview mit der Autorin.
Das Wort ›Gen‹ kann man in Deutschland nur mit äußerster Vorsicht gebrauchen, insbesondere im Zusammenhang mit Eigenschaften bestimmter Populationen oder Gruppen, oder wenn es um den Unterschied von Männern und Frauen geht. Mir kommt das vor, als würde man mit der Leugnung von Genen hinter das wissenschaftliche Zeitalter zurückfallen.
(fi) Glückwunsch, wenn Sie sich gerade auf der Osterinsel aufhalten – oder auch in Chile oder Patagonien. Dort ist nämlich heute, am 11. Juli 2010 eine totale Sonnenfinsternis zu sehen.
3000 Kilometer nordöstlich von Neuseeland, in der Nähe der Tonga-Inseln (26° 52′ S, 170° 59′ W), trifft der Kernschatten des Mondes erstmals auf die Erde. Dort findet die Finsternis während des Sonnenaufgangs statt. Anschließend überquert der Kernschatten den gesamten Pazifik …
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